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Mit Dynamit gegen brennende Öl- und Gasquellen

Als die irakischen Truppen sich nach dem zweiten Golfkrieg im Frühjahr 1991 aus Kuwait zurückziehen, hinterlassen sie ein Flammeninferno. Über 700 Ölquellen brennen. Sie zu löschen, scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein – eine Aufgabe für Red Adair. Der kleine Mann aus Houston kommt an den Persischen Golf und hat eine düstere Prognose: “Wenn wir es in drei Jahren schaffen würden, hätten wir schon Glück.” Drei Jahre, um die Brände zu löschen und das aus dem Boden schießende Öl unter Kontrolle zu bringen. Adair koordiniert die Löschteams. Es wird der letzte große Auftrag für den 76-Jährigen.

Mit Mitte zwanzig beginnt Paul “Red” Adair Ende der 1930er-Jahre auf den Ölfeldern von Texas zu arbeiten – zunächst als Hilfsarbeiter. Eines Tages gerät eine Ölquelle außer Kontrolle. Das Öl schießt aus dem Rohr in der Erde – ein gefürchteter Blowout. Alle anderen Arbeiter flüchten, doch Red Adair bleibt ruhig und schließt das Ventil. Der Ölbrandexperte Myron Kinley wird auf den jungen Mann aus Houston aufmerksam und engagiert ihn. Wildgewordene Öl- und Gasquellen werden zu Red Adairs Bestimmung. Gemeinsam mit seinem Chef perfektioniert er die Methode, Öl- und Gasbrände mit Dynamit zu löschen. Das Prinzip: Die Explosion des Sprengstoffs entzieht dem Feuer kurz den Sauerstoff, den es zum Atmen braucht – die Flamme erlischt. Die Gefahr ist damit jedoch nicht gebannt: Schon ein Funke würde genügen, um das weiter ausströmende Gas oder Öl erneut zu entzünden. Gelöschte Quellen wieder unter Kontrolle zu bringen und mit einem Ventil zu verschließen, gehört ebenfalls zu Adairs Job. Eines der Probleme dabei: Nach einer Explosion oder einem Brand sind die Rohre, aus denen Gas oder Öl herausschießt, am oberen Rand häufig total zerfetzt. Um ein neues Ventil aufsetzen zu können, muss der Rand des Rohres Metallrohre ab, verursacht das meist einen starken Funkenflug – und das bedeutet nichts Anderes als neues Feuer. Red Adair wendet deswegen für diese Arbeit ganz besondere Methoden und Werkzeuge an; zum Beispiel eine Seilsäge ohne Funkenflug.

“Red” wurde Paul Adair schon als junger Mann genannt. Seinen Spitznamen verdankt er seinen roten Haaren. 1959 wird Rot dann auch das Markenzeichen seiner eigenen neu gegründeten Firma. Red Adair hat sich in der Ölbranche längst einen Namen gemacht. Zwei Jahre später lernt ihn dann auch die Weltöffentlichkeit kennen: In der algerischen Wüste brennt eine Gasquelle. Die Flamme schießt über zweihundert Meter hoch in den Himmel und ist damit so groß, dass sie selbst aus dem All von dem US-Astronauten John Glenn gesehen wird. Die Presse nennt die Quelle das “Feuerzeug des Teufels”. Red Adair und seine beiden besten Männer, “Boots” Hansen und “Coots” Matthews, brauchen Monate, um die Sprengung vorzubereiten. In Algerien herrscht zu dieser Zeit Bürgerkrieg; 340 Kilo­gramm Nitroglyzerin herbeizuschaffen und dort sicher zu lagern, ist eine enorme Herausforderung. Das Feuer zu löschen und das Gas mit einem Ventil unter Kontrolle zu bringen ebenfalls; dafür braucht Adair sechs Monate. Das «Feuerzeug» macht ihn weltbekannt und bringt ihm Aufträge auf der ganzen Welt.

Hollywood verfilmt 1968 sein Leben. John Wayne spielt die Hauptrolle in “Die Unerschrockenen”. Adair ist technischer Berater für den Film und freundet sich mit Wayne an. Zu dem Ruhm kommt auch Geld: Den Ölfirmen ist seine Arbeit viel wert. Und deswegen sind auch Adairs Honorare legendär: Für manchen Job soll seiner Firma eine Million Dollar am Tag ­bezahlt worden sein. Der Junge aus Houston ohne Schulabschluss wird Millionär, doch Red Adair lehnt sich nie zurück. Bis zu seinem 78. Lebensjahr ist er da, wo es brennt. Dabei ist nicht nur die unglaubliche Hitze unerträglich, sondern an den Unglücksorten herrscht durch das Feuer ein ohrenbetäubender Lärm. Auf den kuwaitischen Ölfeldern war es 1991 so laut wie neben einem startenden Düsenflugzeug, erinnert sich Adair später. Das Flammeninferno am Persischen Golf ­löschen die Teams unter Adairs Leitung am Ende in nur neun Monaten. Drei Jahre später verkauft Adair seine Firma und geht in den Ruhestand. Der Lärm der Ölquellen hat ihn schwerhörig gemacht, er hat sich in seinem ­Berufsleben oft verletzt. Jedoch hat er nie einen seiner Männer ans Feuer verloren. 2004 stirbt Adair schließlich – friedlich zu Hause.

Warum erzähle ich dir diese Geschichte? Bei der Feststellung von Preisen geht es nicht darum auf deine Kosten oder auf die Konkurrenz zu schauen. In erster Linie geht es darum, was deine Produkt oder deine Dienstleistung dem Kunden nützt. Also: Nutzen für die Kunden erhöhen, dann gehen Preiserhöhungen ganz einfach und Diskussionen über Rabatte gehören der Vergangenheit an.

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