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Ich eröffne eine Bar am Strand

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«Ich eröffne eine Bar am Strand auf Hawaii.» Keine Angst, das sind nicht meine Worte. Ich habe ja schon den schönsten Job der Welt! Es ist eine Aussage, die ich oft höre. Offensichtlich träumen viele davon. Vielleicht soll es keine Bar sein, sondern ein Restaurant – oder ein (Hunde-)Hotel oder eine Pension. Und vielleicht ist es nicht auf Hawaii, sondern sonst irgendwo weit weg (am Meer). Kennst du auch jemanden, der davon träumt? Ich jedenfalls habe diese Geschichte schon sehr oft gehört und auch schon Menschen kennengelernt, welche die Umsetzung versucht haben. Und was soll schlecht daran sein, von so etwas zu träumen? Vorweg: Träume sind nichts Schlechtes – im Gegenteil! Ich persönlich bin zwar eher dafür, Dinge zu verändern oder umzusetzen als jahrelang nur davon zu träumen – aber darum geht es mir in diesem Text nicht. Worum dann? In den allermeisten Fällen höre ich den Traum von einer Bar am Meer von Menschen, die weder eine Ausbildung noch Erfahrung in der Gastronomie haben. Wenn du dir also überlegst, ein Business zu starten, in welchem du dich nicht auskennst, ist das sportlich. Wenn du das auch noch an einem Ort tun willst, an welchem du nicht einheimisch bist oder mindestens verankert bist, ist das noch schwieriger. Und wenn du dir dann noch ein Land oder eine Region für deine Geschäftsidee aussuchst, wo die Kaufkraft tiefer ist als dort, wo du bisher lebst, kommen fast zwingend Probleme auf dich zu. Also warum träumst du dann davon?

Ich denke, es geht bei solchen Träumen um etwas ganz anderes als um eine konkrete Geschäftsidee: Viele Menschen, die sich mit der Umsetzung eines solchen Traumes beschäftigen, denken über eine Flucht nach. Die Bar in Hawaii ist in diesem Fall mehr ein Platzhalter für etwas als ein konkreter Plan. Das eigentliche Thema, welches hinter diesem Traum steht, ist: Hauptsache weg – egal wohin! Aber weg wovon? Von deinem bisherigen Job? Von deinem Wohnort? Von deinem Umfeld? Oder von deiner Beziehung? Geht es dir auch so? Dann ist meine Empfehlung: Verändere etwas! Aber tu es hier, in deiner Heimat! Denn ganz oft gehen solche umgesetzten «Flucht-Träume» kräftig schief – und kosten sehr viel Zeit und Geld. Am besten nimmst du eine solche Idee als das wahr, was sie meistens ist: Eine Unzufriedenheit mit der aktuellen (Job-)Situation. Sollte sich diese Unzufriedenheit einige Male pro Jahr zeigen und nur kurz andauern, ist das normal. Wenn der Zustand jedoch über Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre anhält, ist es wirklich an der Zeit, etwas zu ändern! Wandere dann bitte trotzdem nicht gleich aus und eröffne eine Bar am Meer. Aber: Tue das, was du gut kannst – aber an einem anderen Arbeitsort. Vielleicht startest du sogar mit einer eigenen Firma – dann kannst du dir selbst lieb sein. George Bernard Shaw sagte einmal sehr passend: «Die Menschen machen immer die Umstände dafür verantwortlich, was sie sind. Ich glaube nicht an Umstände. Die Menschen, die vorangehen in dieser Welt, sind stets jene, die sich aufmachen und die Umstände suchen, die sie brauchen, und sie schaffen, wenn sie sie nicht finden können.»

Mein Tipp ist noch: Achte dabei auf deine Motivation! Eine Flucht vor etwas ist selten der richtige Antrieb. Und noch etwas: Tue nur Dinge, von welchen du etwas verstehst – oder lerne sie zuerst.

Realistische Grüsse
Martin Aue

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